Die durch den Hamburger Senat überarbeitete und beschlossene Hamburger Bauordnung (HBauO) soll Bürokratieerleichterungen beim Bauen und damit Einsparungen von Zeit und Geld für alle Beteiligten schaffen. Der Beschluss liegt der Hamburger Bürgerschaft zur Zustimmung vor und soll Anfang 2026 in Kraft treten.
In diesem Jahr wurde die seit 2006 gültige Hamburger Bauordnung (HBauO), nach fast 20-jährigem Bestehen, erstmals überarbeitet, an die Musterbauordnung angepasst und die Neufassung durch den Senat beschlossen. Im Anschluss zur Entscheidung der Hamburger Bürgerschaft sollen auch die Sonderbauverordnung und die Fachrechtsgesetze angepasst werden. Dies schafft im Allgemeinen Vorteile für den Neubau von Wohn- und Gewerbebauten aber auch für den Umbau und die Umnutzung von Bestandsgebäuden. Die Änderungen sollen für schnellere Genehmigungsverfahren von Bauvorhaben sorgen und es der genehmigenden Baubehörde erleichtern, bei Abweichungen von baurechtlichen Vorschriften, unter bestimmten Voraussetzungen, Bauvorhaben zu genehmigen. Grundsätzlich soll damit die Schaffung von Wohnraum gefördert werden.
Eine Neuerung der Hamburger Bauordnung (HBauO) soll die Genehmigungsfreistellung sein. Für Einfamilienhäuser bis hin zu kleineren Mehrfamilienhäusern, die im Bereich eines qualifizierten Bebauungsplans liegen und die das Baurecht vollständig einhalten, muss keine Baugenehmigung mehr eingereicht werden. Es reicht eine Bauanzeige, wodurch nach einem Monat mit dem Bau begonnen werden darf. Die Genehmigungsfreiheit bezieht sich zusätzlich auf Wärmepumpen, Ladestationen für E-Autos sowie Balkonkraftwerke. Auch der ressourcenschonende Umbau und eine Umnutzung von Bestandsgebäuden soll gefördert und durch den in der Neufassung ausgeweiteten Bestandsschutz erwirkt werden. Ein von der Stadt Hamburg genanntes Beispiel ist ein Umbau und die damit einhergehende Umnutzung von z. B. Büroräumen in Wohnungen. Decken und Wände müssen nicht mehr dem Neubaustandard gleichen, wodurch der Bestand erhalten und somit weiterhin genutzt werden kann. Zukünftig sollen außerdem bei der Erstellung von Gewerbebauten die Pflichten zur Erstellung von Parkplätzen und Ausgleichszahlungen wegfallen und durch einen Mobilitätsnachweis ersetzt werden.
Es bleibt abzuwarten, ob die Neufassung in ihrer derzeitigen Form durch die Hamburger Bürgerschaft kommt. Mit den getroffenen Änderungen geht die Stadt Hamburg einen Schritt in die richtige Richtung, um zu versuchen, die Wohnungsnot in Zukunft zu mindern.
Quellen:
Das Bauen in Hamburg wird einfacher, Stadt Hamburg
Hamburg beschleunigt Baugenehmigungen und erleichtert Bauen im Bestand, Stadt Hamburg
Hamburg will Bauen schneller und billiger machen | NDR.de - Nachrichten - Hamburg
Autor: Dominik Hack
Foto: Marina Matties