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News |20.02.2023

Klimaneutrale und smarte Städte

Erneuerbare Energien, wärmeffiziente Wohnungen und neue Mobilitätskonzepte sind gefragt. Und die Landeshauptstadt München gilt dabei als Modellstadt.

Aber zunächst der Reihe nach. Über 380 Städte in Europa haben sich für die EU Mission „100 klimaneutrale Städte“ beworben, darunter auch 30 Städte in Deutschland. Mit der Landeshauptstadt München wurde im letzten Jahr auch eine bayerische Stadt von der EU-Kommission als Modellstadt ausgewählt. Das Forschungs- und Innovationsprogramm HORIZON der EU vergibt dabei Fördertopf-Mittel von insgesamt 360 Millionen Euro.
Das übergreifende Ziel: Klimaneutralität bis spätestens 2050. Die anstehenden Aufgaben sind herausfordernd: grüne Wärmeversorgung, regenerative Stromgewinnung und nachhaltige Mobilität. Die bayerische Landeshauptstadt München hat sich dabei besonders ambitionierte Ziele gesteckt. Denn nicht erst bis spätestens 2050, sondern bereits bis 2030 soll München klimaneutral werden. Der vom Stadtrat jüngst beschlossene Masterplan sieht 68 Einzelmaßnahmen vor. Klar scheint zu sein, dass es ohne tiefgreifende bauliche Veränderungen in vorhandenen Gebäudestrukturen nicht gehen wird. So sieht das Maßnahmenbündel u.a. eine standardmäßige Festsetzung von Verbrennungsbeschränkungen für Heizöl, Erdgas und Biomasse in Bebauungsplänen oder die PV-Errichtungspflicht für Neubauten vor. Auch die Verbesserung der CO2-Bilanz von denkmalgeschützten Gebäuden steht auf der umfangreichen Agenda. Zukünftig sollen der Ausbau erneuerbarer Energien und der Schutz von historischen Kulturgütern Hand in Hand gehen. GebäudeeigentümerInnen sollen darüber hinaus zukünftig zur Erstellung eines Sanierungsfahrplanes verpflichtet werden können. Auch die Implementierung von energetischen Beschaffenheiten in der Ableitung der ortsüblichen Vergleichsmiete wird geprüft. Das Ergebnis könnte eine Art ökologischer Mietspiegel sein. Aber auch Anreize werden diskutiert. Planen etwa Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) energetische Sanierungsmaßnahmen, so können sie ggf. bald auch auf die Einführung eines Sanierungskredits für WEG hoffen.

Auch für die beiden anderen Großstädte in Bayern, Nürnberg und Augsburg, stehen die Zeichen auf „Grün“ bzw. „Blau“.
Beispiel Nürnberg: Im aktuellen Klimaschutzfahrplan 2020-2050 plant die fränkische Metropole u.a. bis 2050 die CO2-Emmissionen um 80 % gegenüber 1990 zu verringern. Wesentliche Faktoren hierfür sollen der Ausbau der regionalen Fernwärmeversorgung, die Potenzialausschöpfung solarer Stromerzeugung und die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV sein.
Beispiel Augsburg: Ein 7-Säulenmodell („Blue-City-Klimaschutzprogramm“) kennzeichnet die Klimaschutzarbeit der bayerischen Schwaben. Vor allem eine transparente und verständliche Kommunikation soll zu mehr Akzeptanz verhelfen. Konkrete Einsparvorhaben zur Reduzierung von CO2: Förderung künstlicher Intelligenz in der Produktion, den Ausbau von Wasserstofftechnologie im Verkehrssektor oder betriebliches Mobilitätsmanagement vor.

Quellen:
https://germany.representation.ec.europa.eu/news/neun-stadte-deutschland-nehmen-der-eu-mission-100-klimaneutrale-stadte-teil-2022-04-28_de
https://www.nuernberg.de/internet/klimaschutz/klimaschutz.html
https://www.augsburg.de/umwelt-soziales/umwelt/blue-city/klima-fahrplan
https://stadt.muenchen.de/infos/klimaschutz-nachhaltigkeit.html

Autor: Daniel Götz