Das Ziel der Energieeinsparung ist von großer Bedeutung, um die Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit zu bewältigen. Durch den effizienten Einsatz von Energie und Materialien können nicht nur die Umweltbelastung reduziert, sondern auch Kosten eingespart werden.
Dem Gedanken des nachhaltig wirtschaftlichen Handelns folgt das sogenannte “Cradle to Cradle Prinzip“. Das sogenannte “C2C Prinzip“ ist ein Konzept, das darauf abzielt, Produkte und Materialien so zu gestalten, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus entweder vollständig biologisch abbaubar sind oder in technischen Kreisläufen wiederverwendet werden können. Es geht darum, Ressourcen zu schonen, Abfall zu minimieren und die Umweltbelastung zu reduzieren. Das Prinzip basiert auf der Idee, dass Abfall nicht existiert, sondern lediglich Nährstoffe für neue Produkte darstellt.
Dieses Konzept findet bereits bei vielen Unternehmen im Bereich der Produktentwicklung Anwendung. Hierzu gehören beispielsweise vollständig biologisch abbaubare Produkte, die sich über die Non-Profit-Organisation “Cradle to Cradle Products Innovation Institute“ entsprechend zertifizieren lassen können.
Doch ist dieses Prinzip auch in der Bau- und Immobilienbranche umsetzbar? Aufgrund des hohen Rohstoff- und Energieverbrauchs beim Bau bietet die Baubranche erhebliches Potenzial Energie einzusparen. Die bisher gängigen Bauweisen verbinden unterschiedlichste Materialien mit Klebstoffen, Beschichtungen oder anderen Verbundstoffen miteinander, so dass eine Trennung der Materialen am Ende des Lebenszyklus einer Immobilie nur schwer bis gar nicht möglich ist. Daher ist bereits beim Bau darauf zu achten, wie und wofür einzelne Bestandteile am Ende wieder eingesetzt werden können. Es wurden bereits erste Bauprojekte realisiert, die dem “C2C Prinzip“ folgen und die sortenreine Demontierbarkeit und Recyclingfähigkeit von Bauteilen in die Planung einbeziehen. Dazu gehört beispielsweise die Konstruktion von Fassaden, deren Elemente gesteckt und verschraubt bzw. ohne Klebstoffe montiert werden oder Gebäude, die in schadstofffreier Holzhybrid-Bauweise errichtet werden.
In der Baubranche steht das “C2C Prinzip“ noch am Anfang des Möglichen und bietet bei Etablierung hohes Potenzial Ressourcen einzusparen. In den Niederlanden wurden schon mehrere Bürogebäude nach dem “C2C Prinzip“ errichtet (siehe www.c2cexpolab.eu und www.park2020.com). Aber auch in Deutschland gibt Realisierungen dieser Art. Derzeit befindet sich in der Hamburger HafenCity ein Wohnkomplex nach dem “C2C-Prinzip“ im Bau (siehe www.moringa.eco).
Quellen:
Immobilien und Nachhaltigkeit – ist Cradle to Cradle die Lösung? | BNP Paribas Real Estate
Autorin: Constanze Kraft